Stanislaw Mucha hat mich vor Ewigkeiten in Die Mitte auf die Suche nach der Mitte Europas
geführt. Jetzt geht es eher an den Rand Europas: Die Wettermacher, den ich gestern im russischen und deutschen Original mit
meist lesbaren Untertiteln gesehen habe, führt uns zu der Wetterstation Chodowaricha am Rande der Barentssee. Dort arbeiten
drei tapfere Meterologen namens Wladimir, Sascha und Alexander. Sascha und Alexander sind ein Ehepaar, die sich bei minus
60 Grad kennengelernt haben.
Die unendliche Abgeschiedenheit des Ortes - wenn man mal zum Arzt muss, braucht es zwei Wochen mit dem Motorschlitten - macht
etwas mit den Menschen oder man könnte sagen, sie zieht auch nur gewisse Menschen an. Und so erzählt Wettermacher auch viel
über die russische Bevölkerung, auch wenn hier nur wenige Individuen leben. Irgendwie passiert auch nicht viel in
Wettermacher, was aber auch dem ungewöhnlichen Ort geschuldet sein dürfte, an dem sich außer einem Leuchtturm und ein paar
Hütten nicht viel befindet.
Ich hatte gestern noch das Glück, dass Stanislaw Mucha nach der Vorführung für ein paar Fragen zur Verfügung stand. Die
Geschichten um Wettermacher wären noch einmal ein Buch wert. Allerdings waren sie nicht wirklich verfilmbar. Für grandiose
Landschaftsaufnahmen und viel Nichts erhält Wettermacher von mir 15 von gezahlten 10 Euro.