Moonrise Kingdom war der letzte Film von Wes Anderson, den ich gesehen habe, und die
Bewertung hat mich dazu verführt auch Grand Budapest Hotel anzusehen. Grand Budapest Hotel spielt in einem fiktiven
Luxushotel gleichen Namens in der Nähe von Nebelsbad in einem fiktiven europäischen Land. Die Hauptpersonen sind M. Gustave
und Zero Moustafa, der Concierge und der Lobbyboy des Grand Budapest Hotel. Grand Budapest Hotel habe ich gestern in der
englischen, deutschen und französischen Originalversion mit meistens gut lesbaren deutschen Untertiteln gesehen. Nur als
bei der französischen Version auch noch englische Untertitel hinzukamen, wurde es etwas unübersichtlich.
Erzählt wird der Grand Budapest Hotel im Jahre 1985 von einem nicht näher namentlich erwähnten Autoren, der im Jahre 1968 in
dem Hotel weilte und sich damals von dem Besitzer des Hotel Zero Moustafa dessen Geschichte aus dem Jahre 1932 erzählen ließ.
Diese doppelte Rückblende macht Grand Budapest Hotel etwas ungewöhnlich. Ungewöhnlich ist auch das Verhalten von M. Gustave,
dem Concierge, der immer auf das Wohlbefinden insbesondere der weiblichen Gäste bedacht ist, aber dennoch auch immer tadellos
erscheinen möchte. Das plötzliche Ableben einer der Stammkundinnen löst dann auch einen größeren Schock als der sich
ankündigende Krieg aus. Die Fahrt nach Lutz zum Schloss der Stammkundin wird sehr abenteuerlich und danach überschlagen sich
die Ereignisse.
Irgendwie hat die Handlung bei der Entwicklung von Grand Budapest Hotel gelitten. Sowohl Moonrise Kingdom als auch
The Darjeeling Limited waren weniger slapstickhaft. Vielleicht wirkt es einfach auch zu
komisch, wenn in einem mitteleuropäischen Setting andauernd Englisch gesprochen wird, auch wenn sonst alles deutsch oder
tschechisch wirkt. Für Freunde gepflegter Balalaika-Musik hat Grand Budapest Hotel auf jeden Fall etwas. Man sollte sich
deshalb auch den Abspann bis zum Ende anschauen. Von mir gibt es nur 8 von gezahlten 8 Euro.