Juno

Teenager-Schwangerschaften sind nicht wirklich ein Thema, aus dem man eine Komödie machen kann. Dachte ich zumindest auch, bis ich dies neue Werk von Jason Reitman gesehen habe, der auch schon mit Thank you for smoking eine recht unterhaltsame über den Lobbyismus der Tabakindustrie ins Kino gebracht hat.

Juno MacGuff – ab und zu auch Junebug genannt - ist eine 16-jährige Schülerin wahrscheinlich eher irgendwo in Kanada als in den Vereinigten Staaten. Die Schwangerschaft kommt für sie recht überraschend, dafür geht sie allerdings recht erwachsen damit um und macht sich gleich auf die Suche nach möglichen Adoptiveltern. Auf jeden Fall bleibt Juno MacGuff immer auf den Boden der Tatsachen.

Was Juno äußerst interessant macht, sind die Äußerungen Junos, die den ganzen Film über ein sprachliches Schmankerl darstellen. Allerdings muss ich zugeben, dass ich trotz guter Englischkenntnisse diesmal ohne die gut lesbaren Untertitel der Gerhard Lehmann AG wahrscheinlich aufgeschmissen gewesen wäre. So viele Slang- und Jugendsprachausdrücke kenne ich dann auch nicht. Und meistens stand da immer noch etwas anderes, als gesprochen wurde. Die deutschen Synchronisatoren haben mein vollstes Mitleid. Mann müsste Juno MacGuff mit einer Berliner Schnodderschnauze und noch was anderem ausstatten, um das Original wiedergeben zu können. Damit hätte man immer noch nicht das Problem der anderen Charaktere gelöst: Su-chins chinesisches Englisch kann man kaum äquivalent wiedergeben.

Damit reiht sich Juno in die Reihe etwas abgefahrener Junifilme – neben Junebug auch noch A Snake of June – ein.

Die englische Version von Juno verdient durchaus 10 von gezahlten 8,50 Euro. Die deutsche Version kann eigentlich nur schmerzensgeldverdächtig verstümmelt sein.

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