Ich halte Kick it like Beckham immer noch für eine der größten Fußballkomödien, die jemals gedreht worden ist, auch wenn eine meiner Bekannten meint, dass es sich dabei um eine Romantikschnulze handelt. Auf jeden Fall hat die Regisseurin von Kick it like Beckham, Gurinder Chadha, mit Liebe lieber indisch oder im Original Bride and Prejudice wieder einen Film hingelegt, der wie ich zugeben muss, dass Prädikat Romantikschnulze durchaus verdient.
Liebe lieber indisch ist eine Mischung aus Sometimes happy, sometimes sad und Hero, wobei es Gurinder Chadha es allerdings geschafft hat, die üblichen dreieinhalb Stunden Bollywoodkino auf knapp zwei Stunden zu reduzieren. Wie üblich gibt es knapp 30% mehr oder weniger motivierte Gesangseinlagen und 50% verwirrte Gefühle. Die Auflösung dieser Verwirrungen dauert allerdings deutlich weniger als die sonst üblichen anderthalb Stunden.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Ms. Bakshi ist stolze Mutter von vier Töchtern im indischen Amritsar, die leider nur ein größeres Problem hat: Unglücklicherweise ist noch keine der Töchter unter die Haube gebracht, obwohl sie doch alle recht hübsch aussehen. Da trifft es sich, dass zu einer anderen Hochzeit von Bekannten auch ein paar Freunde aus London und New York zu Besuch sind. Jaya, die älteste, ist recht schnell an den Mann gebracht. Nur mit Lalitha, der zweitältesten, ist es etwas komplizierter. Auf jeden Fall sind da mehrere Männer plötzlich im Spiel, darunter auch ein entfernter Verwandter, den Ms. Bakshi aus den USA organisiert hat. Maya und Lakhi sind sowieso noch viel zu jung für so was. Und Mr. Bakshi sieht das ab und zu etwas anders.
So vergehen zwei unterhaltsame Stunden über der Frage, wie man die richtige Frau an den richtigen Mann bringen kann. Leider läuft der Film in einer recht kruden Mischung aus deutscher Übersetzung, englischen Liedern ohne Untertitel und Hindi-Liedern mit deutschen Untertiteln. So kommt dann der Ausspruch „Ohne Frau ist das Leben grau.“ erstaunlicherweise knapp zwei Minuten später als Lied „There’s no life without wife.“ wieder. Ehrlich gesagt, ich war nicht sehr amused. Eine konsequente Untertitelung wäre angebrachter gewesen.
Allerdings muss man sagen, dass Lilitha Bakshi von einer ehemaligen Miss World gespielt wird, die dementsprechend umwerfend aussieht. Freunde gediegener Aktionszenen finden in einer der besten Kopien von Filmszenen auf der Bühne vor der Leinwand ihr Auskommen.
Ich könnte es mir durchaus vorstellen, später mal meine Kick it like Beckham – DVD zu 9,99 Euro gegen Liebe lieber indisch wegen der Möglichkeit der Originalversion einzutauschen. Allerdings nicht meine Kinokarte von 8,50 Euro.