Omoide no Mani, den ich gestern im japanischen und englischen Original mit nicht immer lesbaren deutschen Untertiteln
gesehen habe, ist das neueste Werk des Studio Ghibli. Der Regisseur ist diesmal Hiromasa Yonebayashi, der auch schon bei
Arrietty - Die wunderbare Welt der Borger Regie führte.
Omoide no Mani spielt in einer japanisch angehauchten Welt mit Leuten, die zum Teil europäische Namen führen. Anna, die
Heldin von Omoide no Mani, ist ein 12-jähriges Mädchen, das wegen seiner Asthmaerkrankung aus Sapporo aufs Land zu
Verwandten geschickt wird. Die Landschaft, auch wenn sie gezeichnet ist, erinnert an Maizuru aus
Niwatori wa hadashi da. Irgendwie passiert in Omoide no Mani nicht wirklich etwas, außer dass
Anna in der Bucht von einem Haus in der Marsch angezogen wird. In diesem Haus wohnt die etwa gleichalte Marnie, die das Haus
allerdings nicht wirklich verlassen kann. Irgendwie muss die Beziehung zwischen den zwei Mädchen ein Geheimnis bleiben.
Ein typisch japanisches Motiv - nämlich, dass Familienbande wesentlich stärker als andere sind, durchzieht Omoide no Mani
genauso, wie dies auch schon in Like Father, Like Son geschehen ist: Anna ist von ihrem
Tantchen nur adoptiert. Dafür erhält diese eine Aufwandsentschädigung, was natürlich nie dasselbe wie wahre Blutsbande sein
kann. Ansonsten streben die schönen Bilder in Omoide no Mani den letzten 5 Minuten entgegen, die für das Verständnis von
Omoide no Mani enorm wichtig sind. Das für Anime typische Lied am Ende
Fine on the outside von Priscilla Ahn beschreibt das gesamte
Gefühl von Omoide no Mani sehr treffend.
Für die qualitativ hochwertigen Zeichnungen und verstörend echten Geräusche gibt es von mir 9 von gezahlten 8 Euro.